1950 lebte nicht einmal jeder dritte Mensch in der Stadt, heute ist es mehr als die Hälfte der Menschheit – Tendenz steigend. Der Megatrend Urbanisierung hat auch Folgen für die Mobilitätsbranche. Denn mit der Zahl der Stadtbewohner steigt auch die Menge der Fahrzeuge in den Metropolen und damit die Auslastung der Straßen. Um einerseits einem drohenden Verkehrskollaps zu entgehen und andererseits den sich ändernden Ansprüchen an moderne Mobilität gerecht zu werden, sind Antworten gefragt.

Der Volkswagen Konzern liefert sie mit zahlreichen nachhaltigen Mobilitätslösungen für die Stadt. So sollen Pendler motiviert werden, nicht nur Sharing-Dienste á la MOIA und WeShare zu nutzen, sondern auch auf smarte Mikromobile umzusteigen. Die Vision: Schon bald können Stadtbesucher und -bewohner in den Metropolen dieser Welt ankommen, den Wagen zu Hause, am Hotel oder in Parkhäusern abstellen und dann kleinere Zero-Emission-Modelle nutzen.
Innovative Fahrzeugkonzepte haben das Potenzial, das Mobilitätsverhalten der Menschen nachhaltig zu verändern und den begrenzten Verkehrsraum noch effizienter zu nutzen. Wir geben einen Überblick, welche Produkte der Volkswagen Konzern und seine Marken in diesem Bereich bereits entwickelt haben.
Cool und kompakt: der Cityskater

Die Marke Volkswagen hat schon seit Längerem den kompakten Cityskater entwickelt. Mittlerweile steht der elektrisch angetriebene Last-Mile-Surfer kurz vor der Serienreife. Anders als typische E-Scooter verfügt der Cityskater über ein Hinterrad und zwei Vorderräder – für jedes Bein gibt es ein eigenes Trittbrett. Eine Steuerstange liefert den nötigen Halt, gelenkt wird – ähnlich wie beim Skifahren – durch die intuitive Gewichtsverlagerung von einem auf das andere Bein.
Der kleine Flitzer erreicht in der Spitze 20 km/h und kann Distanzen bis zu 15 Kilometern überbrücken. Dabei sind flinke Kurvenfahrten dank einer Schräglagenfreiheit von 22 Grad kein Problem. Der E-Motor des Cityskater im Hinterrad entwickelt bis zu 350 Watt Leistung. Die Lithium-Ionen-Batterie kann bis zu 200 Wh aufgeladen werden. Für die urbane Mobilität nicht unwichtig: In weniger als einer Stunde an einer konventionellen Haushalts-Steckdose (230 Volt) ist der Akku wieder zu 50 Prozent aufgeladen. Zudem passt der Cityskater zusammengeklappt in den Kofferraum und lässt sich mit seinem Gewicht von unter 15 Kilogramm auch leicht in der U-Bahn mitnehmen.
Sitzen, Stehen: Streetmate

In den nächsten Jahren könnte auch der Streetmate aus dem Hause Volkswagen Realität werden. Für mittlere Distanzen in der City ist er mit 60 Kilometern Reichweite eine clevere Alternative zum Auto. Parkplatzprobleme sind mit ihm passé, ebenso natürlich Motorgeräusche und lokale Abgasemissionen. Der Commuter ist bis zu 45 km/h schnell. Für Sicherheit sorgen Scheibenbremsen und ein Antiblockiersystem (ABS). Beim Verzögern fungiert der hintere Radnabenmotor als Generator und gewinnt via Rekuperation Energie zurück.
Das Besondere am Streetmate: Er wird bequem im Sitzen gefahren; je nach Zulassung ist aber auch eine Funktion zum Wegklappen des Sitzes vorbereitet, um den E-Scooter alternativ im Stehen zu bewegen. Mit einem Gewicht von 70 kg ist die Studie leicht und besitzt einen besonders niedrigen Schwerpunkt, da die herausnehmbare Lithium-Ionen-Batterie in die Bodenstruktur des Scooters integriert ist.
Den Akku kennzeichnet eine Nennkapazität von 1,5 kWh. Der Streetmate ist vor allem für Lifestyle-afine Pendler interessant, die ein innovatives Fortbewegungsmittel für den täglichen Weg zur Arbeit und zurück benötigen.
Komfortabel und agil: SEAT Minimó

Auch SEAT ist mit seiner Strategie für städtische Mikromobilität vorn dabei: Das als Mobilitätsplattform entwickelte Konzeptauto SEAT Minimó bringt die Vision des Unternehmens für die urbane Mobilität von morgen zum Ausdruck. Bei der Entwicklung des Minimó wurden die Vorteile zweier Welten kombiniert: die Sicherheit und der Komfort eines Autos mit der Agilität und dem geringen Platzbedarf beim Parken eines Motorrads.
In dem vollelektrischen Konzeptfahrzeug haben zwei Passagiere bequem Platz. Dank eines Akku-Austauschsystems ist das Fahrzeug bereits innerhalb weniger Minuten wieder fahrbereit und hat eine Reichweite von mehr als 100 Kilometer. Das innovative Konzept ist besonders für Carsharing-Anbieter interessant: Service-Mitarbeiter können die Akkus an Ort und Stelle tauschen, da der SEAT Minimó nicht zu einer Ladestationen gebracht werden muss. Das senkt ihre Betriebskosten effektiv um 50 Prozent.
Kick it like: SEAT eXS Kickscooter
Im Dezember 2018 hat SEAT seinen elektrischen Kickscooter SEAT eXS powered by Segway in Spanien auf den Markt gebracht. Der E-Roller verfügt über LED-Front- und Rückleuchten sowie eine All-in-One-LED-Anzeige für Geschwindigkeit, Akkustand und Fahrmodus. Stoßdämpfer und sehr stabile Räder machen den Tretroller kopfsteinpflastertauglich.
Mehr als 7.000 Einheiten hat die spanische Marke weltweit bereits verkauft, vor allem in Spanien. Nun sollen weitere europäische Märkte folgen. Außerdem will SEAT zusammen mit seinen Kooperationspartnern einen Service für die gemeinschaftliche Nutzung von E-Tretrollern („Kicksharing“) anbieten. Los geht’s mit 530 Exemplaren, die den Einwohnern von Madrid zur Verfügung gestellt werden.
Zukunftsweisende Elektropower ohne Pedale: KLEMENT von ŠKODA

ŠKODA hat mit dem KLEMENT einen innovativen Crossover für den Stadtverkehr entwickelt. Das elektrische Zweiradkonzept soll vor allem junge Menschen ansprechen, die nach einer Alternative zum Auto und zum klassischen Fahrrad suchen und obendrein umweltfreundlich unterwegs sein wollen. Wichtige Kriterien: schnell, bequem, voll vernetzt, nachhaltig – und es soll Spaß machen.
Der KLEMENT verfügt über einen futuristisch gestalteten Aluminiumrahmen, die Füße des Fahrers finden auf festen Pedalen Platz. Über das Neigen der Fußpedale lässt sich KLEMENT bedienen: Wird das Gewicht auf dem Pedal nach vorne verlagert, beschleunigt ein Radnabenmotor den KLEMENT. Schwenken die Pedale nach hinten, wird vorne eine hydraulische Scheibenbremse samt ABS und am Hinterrad eine Rekuperationsbremse aktiviert. Mit dem Radnabenmotor im Hinterrad erreicht die Studie bis zu 45 km/h. Zwei Lithium-Ionen-Batterien genügen für eine Reichweite von bis zu 62 Kilometer.
Lokale Logistik leichtgemacht: das Volkswagen Cargo e-Bike
In einem gemeinschaftlichen Projekt haben Volkswagen Group Services und Volkswagen Nutzfahrzeuge mit dem Cargo e-Bike ein elektrisches Lastenrad entwickelt, das – inklusive Fahrer – bis zu 210 Kilogramm transportieren kann. Noch in diesem Jahr will der Hersteller damit in den Markt der Lastenräder einsteigen. Das Cargo e-Bike ist ein Pedelec, das mit seinem 250 Watt (48 Volt) starken Mittelmotor den Fahrer beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützt. Deshalb kann das Lastenrad ohne Führerschein und Versicherung genutzt werden.
Energie für den E-Motor liefert eine Lithium-Ionen-Batterie (Energiegehalt: 500 Wattstunden). Die Reichweite beträgt bis zu 100 Kilometer. Ein Novum für Lastenräder ist die Neigetechnik: Die innovative Technik sorgt dafür, dass sich das Transportgut auf der Ladefläche nicht mit dem Lastenrad in die Kurve neigt, sondern stets waagerecht ausbalanciert wird.
Auch Audi bietet Prototyp: den Audi e-tron Scooter
Auch Audi hat einen Elektro-Scooter entwickelt: den Audi e-tron Scooter. Der Premium-Mobilitätsdienst Audi on demand und der Prototyp dieses Elektro-Scooters sorgen für flexible und nachhaltige Mobilität auf der noch bis zum 6. Oktober in Heilbronn laufenden Bundesgartenschau. Mitarbeiter und Bewohner des neu entstandenen Stadtquartiers auf dem BUGA-Gelände können den Audi e-tron Scooter testen. Ihr Feedback fließt anschließend in die Weiterentwicklung des Prototypen ein. Ein mobiler Batteriespeicher aus wiederverwendeten e-tron Batterien verstärkt die Ladeinfrastruktur auf dem Gelände.
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