Was macht eigentlich ein IT-Projektmanager? Jörn Gröticke weiß es: Zusammen mit Spezialisten aus Wolfsburg und Berlin arbeitet er an der Entwicklung innovativer Mobilitätsdienste, von denen alle Menschen profitieren.
„Wenn es nicht verrückt ist, bin ich nicht interessiert“ steht in großen Buchstaben und in Englisch an einer Wand im Büro der Berliner Digitalagentur Aperto – und mindestens zweimal in der Woche geht Jörn Gröticke, IT-Projektmanager bei Volkswagen, an diesem provozierend-motivierendem Spruch vorbei. Um dann mit einem Team aus Programmierern, Gestaltern und Konzeptern an Ideen zu arbeiten, die bei jedem Fahrer eines Volkswagen ein „Ja – daran bin ich wirklich interessiert!“ zu wecken.
„Mein Job ist phänomenal, weil wir hier die Möglichkeit haben, unsere Fahrzeuge mit der digitalen Welt nutzbringend zu verknüpfen“, erklärt IT-Projektmanager Jörn Gröticke, der seit 2000 bei Volkswagen arbeitet. „Das Tolle: Wir nutzen die Daten der Fahrzeuge direkt für unsere Applikationen. Als Hersteller haben wir den Zugang dazu. Dadurch eröffnet sich für uns ein breites Spektrum an Möglichkeiten, was wir an digitalen Services für unsere Kunden entwickeln können.“
Für das aktuelle Projekt arbeitet Jörn Gröticke seit fast zwei Jahren mit unterschiedlichen Teams an zwei Standorten zusammen, zwischen denen er pendelt. In Wolfsburg sind das die Spezialisten aus der elektronischen Fahrzeugentwicklung, der Qualitätssicherung und Breitenerprobung. In Berlin wird das Core-Team unterstützt durch Software-Entwickler, IT-System-Architekten und Testern von der Digitalagentur Aperto und IBM. Zusammen arbeitet man an dem, was schon bald tausende Autofahrer nutzen werden: ‚We Experience‘.
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Mehr Informationen zur neuen Car.Software-Einheit
Die fünf Kernbereiche der neuen Software-Organisation Die Volkswagen AG will in ihrer neuen „Car.Software“-Einheit mit der Konzernverantwortung für die Software im Fahrzeug bis 2025 mehr als 5.000 Digital-Experten bündeln. Das Unternehmen plant deutlich mehr Software im Auto und für fahrzeugnahe Serviceleistungen selbst zu entwickeln und den Eigenanteil von heute unter 10 Prozent auf mindestens 60 Prozent bis 2025 zu erhöhen.
Künftig soll es konzernweit eine einheitliche Software-Plattform mit allen Basisfunktionalitäten für alle Fahrzeuge des Konzerns geben – bestehend aus dem Betriebssystem „vw.os“ und der Volkswagen Automotive Cloud. Bis 2025 sollen alle neuen Modelle des Konzerns auf dieser Software-Plattform laufen. Das erste Fahrzeug, das auf dieser Software-Plattform basiert, ist der ID.31.
Eine App, die das Leben wirklich erleichtert
‚We Experience‘ ist ein Dienst zum einen innerhalb der Smartphone-App ‚We Connect Go‘, zum anderen ist der Dienst als WebApp in den Infotainment-Systemen vieler Volkswagen (ab Discover Media Gen. 3.1) zu finden. Mit ‚We Experience‘ erhalten Nutzer personalisierte Tipps und Empfehlungen, etwa von Restaurants, Shops oder Tankstellen in der Umgebung – einschließlich Rabatt-Gutscheinen und kleinen Geschenken wie einem kostenlosen Kaffee.
Ein Job – drei Arbeitsplätze
„Eigentlich habe ich drei Arbeitsplätze“, sagt Jörn Gröticke. Um lächelnd zu ergänzen: „Neben Wolfsburg an drei Tagen und Berlin an zwei Tagen gibt es noch den ICE.“ Die Pendelei mache ihm Spaß und dank Wifi im Zug und der schnellen Verbindung – aus Wolfsburg ist man in einer guten Stunde in Berlin – sei das weder anstrengend noch verlorene Arbeitszeit.
„Für mich ist es wichtig, dass ich die Standorte regelmäßig wechsle, um mit den Kollegen direkt in Kontakt zu treten. Es geht darum, gemeinsam offene Fragen zu klären und strittige Punkte in Angriff zu nehmen“, erklärt der IT-Projektmanager. Zum Beispiel? „Etwa die Breitenerprobung, bei der ich mich darum kümmern muss, genug Fahrzeuge für Tests unter Alltagsbedingungen zu bekommen – das kann nur in Wolfsburg passieren. Für die eigentliche Entwicklung muss ich dann in Berlin sein. Dort geht es oft um Probleme, die mit dem Backend zu tun haben und die ich gemeinsam mit den Verantwortlichen besprechen muss.“
Arbeit am „Heiligen Gral“
Was für den Nutzer einfach und komfortabel sein wird, bedürfe ausgiebiger Entwicklungsarbeit „bevor es der Kunde zu Gesicht bekommt“, erklärt Jörn Gröticke. „Ein wesentlicher Teil dieser Arbeit findet am ‚Heiligen Gral‘ statt. So nennen wir scherzhaft das Test-Rack, dank dem wir in der Lage sind, unseren Dienst zu vertesten, ohne das Büro zu verlassen.“ Für jeden zugänglich ist das Test-Rack – eine Art aus dem Auto ausgebautes Infotainment-System inklusive aller Bedienelemente – nicht. Selbst Bürohund Shadow kann nicht einfach so in den speziell gesicherten Raum, in dem die Hardware steht. Auch die Fenster des Raums sind abgeklebt, damit niemand per Fernglas spionieren kann, welche Apps hier entwickelt werden. „Erst wenn hier neue Funktionen erprobt wurden, folgt Schritt zwei und wir testen es in einem Fahrzeug. Dafür nutzen wir momentan einen Volkswagen Arteon.“
Ein Job als permanente Challenge
Jörn Gröticke arbeitet an der Zukunft der Mobilität – und wie sieht seine eigene bei Volkswagen aus? „Ich will ganz sicher auch in zehn Jahren Projekte steuern, die Bedeutung für Menschen haben. Genau deshalb ist Volkswagen für mich ein interessanter Arbeitgeber: Der Konzern bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten, besonders im digitalen Umfeld.“ Die Vielfalt an Möglichkeiten begründet sich auch in der neuen „Car.Software“-Einheit, mit der der Volkswagen Konzern seine Leistungsfähigkeit bei der Digitalisierung seiner Fahrzeuge steigert. „Car.Software“ verantwortet wesentliche Teile der Software-Entwicklung für Fahrzeuge und die Cloud-Plattform in allen Marken und Regionen und dank ihr soll der Eigenanteil an der Software-Entwicklung im Auto bis 2025 auf mindestens 60 Prozent steigen (siehe Kasten). Jörn Gröticke: „Das brauchen wir als Unternehmen. Denn mich reizt zugegeben auch die Challenge, das Feld digitaler Mobilitätsprodukte nicht anderen Firmen zu überlassen. Es ist einfach toll, neue Mobilitätsdienste vor Kunde zu bringen, die komplett in Eigenregie entstanden sind.“
Verbrauchskennzeichnung
1 Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten.
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