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Das tut Volkswagen gegen Korruption

Interview mit Dr. Kurt Michels, Group Chief Compliance Officer

Zum Welt-Anti-Korruptions-Tag setzt der Volkswagen Konzern klar Zeichen gegen Korruption. Unter dem Motto „Ein Konzern – Eine Stimme: Sag Nein zu Korruption“ informieren in diesen Tagen weltweit Compliance Verantwortliche in allen Marken die Beschäftigten zu den Folgen und Risiken von Korruption und zum richtigen Umgang mit Interessenkonflikten. Im Interview spricht Group Chief Compliance Officer Dr. Kurt Michels über Korruptionsprävention bei Volks-wagen.

Herr Dr. Michels, im aktuellsten Ranking zur wahrgenommenen Korruption von Transparency International*, schneidet Deutschland mit Platz 9 vergleichsweise gut ab. Russland, Mexiko oder Brasilien – alles Standorte des Volkswagen Konzerns – sind eher auf den hinteren Plätzen zu finden. Was bedeutet das für Sie als Compliance Verantwortlicher?

In nahezu allen Ländern der Welt gibt es sehr harte Gesetze und Strafen bei Korruption. Den-noch ist sie weltweit nach wie vor ein drängendes Problem mit verheerenden Folgen. Korrup-tion destabilisiert Gesellschaften und entzieht den betroffenen Ländern Milliarden, die dann nicht für deren Entwicklung zur Verfügung stehen. Zudem verursacht sie Armut, kostet Zukunft und kann tödlich sein, zum Beispiel bei korruptionsbedingten Umweltschäden oder Baumän-geln. Die Vermeidung und konsequente Bekämpfung von Korruption steht deshalb bei Volkswa-gen im Fokus – weltweit.

Was tut Volkswagen konkret gegen Korruption?

Integre Geschäftspraktiken, regelkonformes Verhalten und somit das Verbot von Korruption sind zentrale Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Diese basiert auf einem gemeinsamen Werteverständnis, wie wir es in unserer Verhaltensrichtlinie (Code of Conduct) unternehmens-weit verankert haben. Zudem hilft uns unser passgenaues, risikobasiertes und unternehmens-weites Compliance- und Integritätsprogramm, Korruption zu vermeiden und regelkonformes Verhalten sicherzustellen.

Wie genau sieht das aus?

Zunächst schauen wir uns an, welchen Korruptionsrisiken unsere weltweit mehr als 700 aktiven Gesellschaften jeweils ausgesetzt sind. Insbesondere anhand ihrer Geschäftsmodelle, ihrer Zu-sammenarbeit mit Dritten oder mit Amtsträgern und nicht zuletzt anhand des Länderrisikos bestimmen wir, ob die jeweilige Gesellschaft einem niedrigen, mittleren oder hohen Korrupti-onsrisiko ausgesetzt ist. Je nach Risiko setzen wir dann standardisierte Compliance-Maßnahmen ein. Dazu gehört auch: Alle Gesellschaften mit hoher Risikokategorie werden von unabhängigen Compliance Officern vor Ort betreut. Sie führen die erforderlichen Richtlinien und Prozesse ein, schulen die Mitarbeiter, prüfen die Integrität ihrer Geschäftspartner und setzen Hinweisgeber-systeme ein.

Papier ist bekanntlich geduldig. Was ist aus ihrer Sicht das beste Mittel gegen Korruption?

Viele setzen bei Compliance vor allem auf gute Prozesse und Richtlinien. Diese sind natürlich wichtig. Sie geben Sicherheit und schaffen Freiräume, innerhalb derer wir angstfrei agieren und arbeiten können. Viel wichtiger für die Korruptionsbekämpfung ist allerdings eine integre und transparente Unternehmenskultur. Für Compliance sind alle verantwortlich: Führungskräfte müssen ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und selbst konsequent nach den Werten und Regeln handeln. Es gilt, die Atmosphäre zu schaffen, in der keiner wegschaut, sondern jeder mutig an-spricht, was nicht in Ordnung ist. Und: Alle müssen Bescheid wissen! Deshalb schulen wir in weltweiten Trainingsoffensiven die Beschäftigten und das Management zu den für sie jeweils relevanten Compliance Aspekten. Bei Fragen oder Zweifeln stehen wir als unabhängige Compli-ance Organisation mit praxisgerechtem Rat zur Seite.

Da bleiben immer noch die Geschäftspartner, die vielleicht im Interesse von Volkswagen, der ein oder anderen Entwicklung mit Bestechung auf die Sprünge helfen wollen…

Das ist ein absolutes No-Go! Das Korruptionsverbot ist nicht nur in allen Verträgen, sondern auch im Code of Conduct für unsere Partner aus Vertrieb und Beschaffung klar und deutlich festgehalten. Wir arbeiten nur mit integren Geschäftspartnern zusammen. Unsere Partner wäh-len wir daher sehr sorgfältig aus und prüfen diese regelmäßig konzernweit nach den gleichen Integritäts- und Compliance-Kriterien mittels unseres IT-basierten Business Partner Due Dili-gence Prozesses. Zudem schulen wir unsere Geschäftspartner und gehen mit ihnen aktiv in den persönlichen Erfahrungsaustausch zu Compliance. Damit unterstützen wir sie, sich mit den ei-genen Compliance-Programmen wetterfest aufzustellen. Im Rahmen von Audits prüfen wir, ob sich die Partner an die vereinbarten Spielregeln halten. Am Ende gilt: Wer nicht sauber spielt, mit dem machen wir keine Geschäfte.

Aber vermeiden kann man Korruption in einem Konzern wie Volkswagen doch nie ganz, oder?

Mit unserer Unternehmenskultur und allen genannten Maßnahmen beugen wir systematischem Fehlverhalten vor. Aber natürlich kann man in einem Unternehmen mit weltweit über 670.000 Beschäftigten und tausenden Geschäftspartnern einzelne Verstöße nie ganz ausschließen. Für diesen Fall ist es wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Partner, Kunden und sonstige Dritte mit unserem Hinweisgebersystem eine Anlaufstelle im Unternehmen haben, bei der sie konkrete Anhaltspunkte auf Korruption und anderes schweres Fehlverhalten trans-parent machen können – auf Wunsch auch anonym. Bei mehr als 3000 Hinweisen im vergange-nen Jahr gaben uns 90 Prozent der Hinweisgeber Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu treten. Das zeigt uns, dass Sie uns und dem System vertrauen. Übrigens: Nur vergleichsweise wenige Hinweise mussten meine Kollegen aus dem Zentralen Aufklärungsoffice der Kategorie „Korrup-tion“ zuordnen. Das stimmt mich optimistisch, dass wir mit unseren Maßnahmen auf einem guten Weg sind.

* Transparency International veröffentlicht jedes Jahr den Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perception Index (CPI)).  

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