- Einsatz der Fluggeräte soll die Logistik revolutionieren
- Drohnen übernehmen Transport von Teilen in der Produktionslinie
Der Weg zur Elektrifizierung erfordert einen industriellen Wandel auf allen Ebenen. Die SEAT S.A. setzt für diesen Wandel weiterhin konsequent auf Innovation und weitet hierfür den Einsatz von Drohnen in der Produktion aus. In den Fertigungshallen der SEAT S.A in Martorell kommt nun eine Drohne im Bereich der Produktionslaufbänder zum Einsatz. Dabei handelt es sich um die Testphase eines neuen Pionierprojekts von SEAT und dem Eurecat Technology Centre. Erforscht wird der Einsatz von Drohnen zur Optimierung der logistischen Versorgung.
„Unser Ziel bei diesem Innovationsprojekt ist es, die Vorteile der autonomen vertikalen Mobilität zu erforschen, um Platz auf dem Boden zu schaffen und leichte Teile schneller, sauberer und effizienter zu transportieren“, erklärt Alba Gavilán, Leiterin des Bereichs Digital Execution & Delivery in der Abteilung Production Strategy. „In Zukunft könnten Drohnen autonom Bauteile direkt zum Laufband transportieren.“
Autonomie hält Einzug
Dabei sind die Drohnen so programmiert, dass sie autonom und ohne Fernsteuerung fliegen. Um sich in der Fabrik bewegen zu können, sind die Drohnen mit einem System von Sensoren ausgestattet, die die Gegebenheiten in der Fabrikhalle erkennen können. „Das erfordert eine umfassende Kartierung, Programmierung und stundenlange Tests während des Pilotprojekts – auch mit Hindernissen, um die Drohne für alle Eventualitäten zu trainieren“, sagt Alba.
In den Produktionshallen von SEAT Martorell gibt es bereits andere Gruppen von Robotern, die sich selbstständig in den Werkstätten bewegen: die AGVs (Automated Guided Vehicles, fahrerlose Transportfahrzeuge) und AMRs (Autonomous Mobile Robots, autonome mobile Roboter) sowie die Outdoor-Drohne für die Lieferung von Komponenten.
Das SEAT S.A. Squadrone Team erkannte schon früh, dass sich die Werkslogistik durch die Nutzung des Luftraums weiter optimieren lässt: „Der Vorteil von Drohnen ist, dass sie sich ungehindert vertikal bewegen können, was den Transport von Teilen erheblich erleichtert und die Funktion der AGVs am Boden ergänzt“, erklärt Alba.

Der nächste Schritt: die Verbindung der Drohnen
Für Jorge Luis Martínez, verantwortlich für SEAT S.A. Logistics Innovation, wird die Zukunft darin bestehen, die aktuellen Outdoor-Drohnen des Unternehmens mit den Innendrohnen zu verbinden, um den Transport von Teilen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Werkstatt zu verbessern.
„Wir könnten Zulieferer in der Nähe mit dem Werk verbinden und so ihre Lieferkette direkt bis zur Produktionslinie verlängern, ohne dass sie in Zukunft auf Lageroptionen für bestimmte Elektroauto-Komponenten angewiesen wären“, erklärt er.
„Dieses Projekt ist ein Beispiel für eine Zusammenarbeit, die unseren Wissenstransfer über intelligente Drohnen auf industrielle Anwendungen bei der SEAT S.A. operationalisiert“, sagt Daniel Serrano, Direktor der Robotik- und Automatisierungsabteilung bei Eurecat. „Es handelt sich um eine Revolution des Logistikparadigmas, um uns auf die elektrische Herausforderung vorzubereiten“, ergänzt Martínez.